Google for Jobs ist ein durch den gleichnamigen Internetkonzern neu etablierter Service zur Jobsuche. Das Feature wurde im Mai 2019 in die Universal Search von Google integriert und steht sowohl Recruitern als auch Jobsuchenden zur Verfügung. Die Idee dahinter ist es, sowohl die Jobsuche als auch das Recruitement zu vereinfachen und passende Kandidaten und Arbeitgeber einfach zu vernetzen. Auf konkrete Suchbegriffe hin stellt Google die entsprechenden Stellen grafisch hervorgehoben in der sogenannten Jobbox dar.
Inhaltsübersicht
- Wie funktioniert Google for Jobs?
- Inhaltliche Anforderungen an Stellenanzeigen
- Optimierung der Inhalte von Stellenanzeigen
- Technische Anforderungen an Stellenanzeigen
- Wie verändert Google for Jobs das Recruiting?
- Welchen Mehrwert hat Google for Jobs für Unternehmen?
Wie funktioniert Google for Jobs?
Google for Jobs ist keine Job-Plattform im herkömmlichen Sinne und bietet keine Möglichkeit, Stellenanzeigen oder -gesuche aktiv zu posten. Vielmehr sammelt Google indexierte Stellenanzeigen anderer Webseiten, führt diese zusammen und präsentiert sie als passende Einträge zu den Suchbegriffen. Welche Stellengesuche aufgrund welcher Suchanfrage ausgespielt werden, hängt von dem zugrundeliegenden Algorithmus ab. Dieser durchsucht anhand der in der Suchmaske eingegebenen Keywords verschiedene Jobportale sowie Unternehmens- und Karriereseiten und listet diese anschließend gebündelte in der Jobbox untereinander auf.
Welche inhaltlichen Anforderungen hat Google for Jobs an Stellenanzeigen?
Google for Jobs hat klare Vorgaben, welche Informationen in Stellenanzeigen enthalten sein sollten. Zu den Informationen, die Voraussetzung dafür sind, dass Jobs überhaupt in Google for Jobs gelistet werden, zählt die Nennung des rekrutierenden Unternehmens, das Veröffentlichungsdatum der Stellenanzeige sowie die Bewerbungsfrist, der Titel der Stelle, der Einsatzort und die Darstellung der Stellenanzeige im HTML-Format. Darüber hinaus empfiehlt Google for Jobs die Nennung der Gehaltsperspektive, die Art der Beschäftigung, die ID oder Kennzeichnung des Unternehmens und die Angabe weiterer Standorte, falls der Arbeitsort nicht dem Standort des Unternehmens entspricht.
Wie sollten die Inhalte der Stellenanzeigen optimiert werden?
Neben den inhaltlichen Anforderungen, die Google for Jobs an HR-Verantwortliche beim Aufsetzen einer Stellenanzeige stellt, können weitere Optimierungen vorgenommen werden, die das Ranking der Stellenanzeigen positiv beeinflussen können.
1. Stellenanzeigen-Titel: Bei der Formulierung eines passenden Stellenanzeigentitels ist es hilfreich, sich in seine Zielgruppe hineinzuversetzen und zu überlegen, welche Suchanfrage diese in Google stellen würde. Kreative Stellentitel wie z.B. „Vollblutverkäufer“ anstelle von „Vertriebler“ sollten vermieden werden, da vermutlich nur sehr wenige Bewerber wissen, was damit gemeint ist und die Reichweite dieser Stellenanzeige gering bleiben würde. Darüber hinaus sollte ein Stellenanzeigen-Titel nicht länger als 70 Zeichen sein.
2. Genaue Benennung des Einsatzortes: Je spezifischer der Einsatzort in der Stellenanzeige angegeben wird, desto konkreter kann Google die Stellenanzeigen auch an geeignete Bewerber ausspielen.
3. Gehaltsangabe: Auch wenn die Angabe des Gehalts in Stellenanzeigen für viele Unternehmen noch ein Tabu-Thema ist, schafft sie Transparenz für Bewerber. Darüber hinaus sorgt die Gehaltsangabe dafür, dass der Google Algorithmus solche Stellen mit Gehaltsangabe höher rankt und diese damit eine höhere Reichweite erzielen als dies Jobinserate ohne Gehaltsangabe tun.
4. Formatierung der Stellenanzeige: Google for Jobs setzt bei den Stellenanzeigen auf Einheitlichkeit. Entsprechend wenig Möglichkeiten gibt es, Stellenanzeigen zu gestalten. Um die Stellenanzeige so gut lesbar wie möglich zu machen, bietet es sich an, ausreichend Absätze und Listenelemente einzusetzen. Insbesondere bei der Tätigkeitsbeschreibung und den Anforderungen sollten Stichpunkte anstelle von Textpassagen verwendet werden. Stichpunkte lockern die Stellenanzeige auf und erleichtern es dem Bewerber, die wesentlichen Inhalte der Jobanzeige zu erfassen.
5. Stellenbeschreibung: Alle relevanten Informationen wie die Aufgabenbeschreibung, die Anforderungen an Bewerber, Benefits, Ansprechpartner, Kontaktdaten und eine Kurzinfo zum Unternehmen sollten in der Stellenbeschreibung genannt werden. Hintergrund ist, dass Bewerbern auf einen Blick alle wichtigen Informationen zur Stelle präsentiert werden sollen, ohne bei Interesse nach weiteren wichtigen Informationen auf dem Jobportal oder der Karrierewebsite selbst nachschauen zu müssen.
6. Logo: Um den Wiedererkennungswert des eigenen Unternehmens zu steigern, sollte das Unternehmenslogo eingebunden werden. Dazu sollte ein quadratisches Format verwendet werden, um die korrekte Darstellung des Logos zu gewährleisten.
Welche technischen Anforderungen hat Google for Jobs?
Damit Stellenanzeigen in Google for Jobs gelistet werden, ist die Einbindung von strukturierten Daten von hoher Bedeutung. Unter strukturierten Daten werden standardisierte Formate verstanden, die in den Code der Stellenanzeigen eingefügt werden und Google dabei unterstützen, Inhalte einer Seite zu verstehen und als solche in den Suchergebnissen darzustellen. Die Anwendungsmöglichkeiten von strukturierten Daten sind vielfältig. Im Falle von Stellenausschreibungen sollten strukturierte Daten vom Typ Job-Posting eingebunden werden. Strukturierte Daten für Jobausschreibungen bieten insofern einen Mehrwert, als dass interaktive Suchergebnisse erzeugt werden, in denen detaillierte Informationen wie z.B. das Logo, Rezensionen oder Bewertungen dargestellt werden können und damit die Attraktivität der Anzeige für potenzielle Bewerber steigt. Voraussetzung ist, dass die Karrierewebsite oder das Jobportal, auf dem sich die Stellenanzeigen befinden, in Google indexiert ist, d.h. von Google Bots aufgefunden und gelesen werden können. Wie strukturierte Daten eingebunden werden können, kann hier nachgelesen werden.
Wie verändert Google for Jobs das Recruiting?
Google zählt weltweit zu den populärsten Suchmaschinen und erzielt immens hohe Reichweiten. Nicht nur Bewerber, sondern auch Recruiter können davon profitieren. Wer es schafft, mit den eigenen Stellenanzeigen in der Jobbox gelistet zu werden, hat eine deutlich höhere Reichweite als dies bei gewöhnlichen Jobportalen der Fall ist. Laut einer Studie der Universität Bamberg zum Thema „Digitalisierung und Zukunft der Arbeit“ gehören Suchmaschinen demnach zu den Top 3 Kanälen, die Bewerber für die Suche nach einem Job nutzen. Um mit den eigenen Stellenanzeigen in der Jobbox von Google gelistet zu werden, müssen Recruiter jedoch einige Voraussetzungen erfüllen. Damit Stellenanzeigen überhaupt von Google gefunden werden können, müssen diese auf einer Karrierewebsite gelistet sein. Inhaltlich sind HR-Verantwortliche gefordert, die Stellenanzeigen so konkret wie möglich und in übersichtlicher und gut lesbarer Form zu verfassen. Ziel ist es, dem Bewerber alle offenen Fragen zur Stelle zu beantworten und ihn auf diese Weise zu einer Bewerbung zu bewegen. Neben Tätigkeitsbeschreibung, Arbeitsort und Arbeitszeiten erwartet Google for Jobs von Personalverantwortlichen zum Beispiel auch Angaben zum Gehalt. Aus technischer Perspektive sind Recruiter u.a. dazu angehalten, strukturierte Daten einzupflegen. Dabei handelt es sich um wichtige Daten der Website, wie z.B. der Gehaltsperspektive oder dem Arbeitsort, die mithilfe von Codes in die technische Struktur der Website integriert werden und später in der jeweiligen Stellenanzeige in der Jobbox hervorgehoben werden. Je mehr strukturierte Daten ein Unternehmen bereitstellt, umso größer ist die Chance in der Jobbox an vorderster Stelle gelistet zu werden.
Welchen Mehrwert hat Google for Jobs für Unternehmen?
Neben der großen Reichweite, die Google for Jobs Unternehmen bietet, profitieren HR-Verantwortliche und Unternehmen ebenfalls von der gezielten Aussteuerung der Stellenanzeigen. Der in Google for Jobs hinterlegte Algorithmus sorgt dafür, dass Stellenanzeigen nur für passende Suchanfragen ausgespielt werden. Per se ungeeignete Kandidaten werden somit direkt ausgefiltert. Die Qualität der eingehenden Bewerbungen kann auf diese Weise verbessert und der Recruiting-Prozess im Idealfall beschleunigt werden. Nicht zuletzt steigern prominent ausgespielte Stellenanzeigen auch die generelle Sichtbarkeit des Unternehmens im Web.